Kontakt und zur Person
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München
YVONNE POUGET (geb. 1967) ist freischaffende Künstlerin, Choreographin und Tänzerin, Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Psychotherapie;
Körperzentrierte Psychotherapie, Tanztherapeutin, Ausbildung in Brainspotting, Weiterbildung in Ego State Therapie, Traumzentrierte Hypnotherapie, Integrative Traumatherapie, sie ist Mitglied der DGT (Deutsche Gesellschaft für Tanztherapie e. V.).
Im Laufe ihrer über 30- jährigen international erfolgreichen künstlerischen Karriere verfolgte sie intensive Forschungen zu verschiedenen Bewegungssystemen und Möglichkeiten, sich nonverbal über den Körper auszudrücken und mit der Umwelt zu kommunizieren. Die gebürtige Neapolitanerin Pouget entwickelte dabei eine eigene weltweit anerkannte kinästhetisch hoch anspruchsvolle Bühnensprache als “universell verständliche Sprache ohne Worte“, inspiriert durch die alte neapolitanischen Gestensprache der „einfachen Leute“, der Herzens-Sprache ihres Vaters: bei dem “Gestikulieren der Neapolitaner” handelt es sich nicht nur um Handgesten, sondern um eine eigene Sprache, bei der mit Kombination aus Körperposition, Geste, Mimik und Blick ein konkreter, nuancierter tiefen seelisch-ganzheitlicher Inhalt kommuniziert wird – etwas das man mit gesprochenen Worten gar nicht so umfassend sagen kann.
Mit ihrer eigenen Bühnensprache hat Pouget etwas weltweit einzigartiges geschaffen. Die neurobiologische Analyse unterstreicht eine nonverbale Körpersprache, die das ganze Gehirn anspricht, profund und nuanciert die Intellektualität genauso wie die seelische Innenwelt, das sog. Unterbewusste. Dabei wird Hirnstammkommunikation mit Ganzkörper Co-Regulation via Spiegelneuronen (welche uns die Bewegung anderer Personen wie unsere eigene erleben lassen) verbunden, was excellent eine Verständigung und Begegnung in der Tiefe ermöglicht. Eine Form von Austausch und Begegnung, die jede Isolation und Abgrund überwindet.
Pouget hat auf ihrer Reise in der Kunst persönliche Emotionen in universelle umgewandelt, und dem Publikum tiefe seelische Welten erschlossen. Der Zuschauer wurde dabei klar dazu aufgefordert, in sich selbst hineinzuschauen, um die eigene Menschlichkeit und den Respekt vor dem eigenen Sein wiederzuentdecken, mit allem was es bedeutet menschlich zu sein.
Seit 1999 beschäftigt sich die Choreographin in ihrer Kunst aber auch forschend in der Tiefe mit dem Themenkreis (komplexe) Traumafolgestörungen, Dissoziation und der Weitergabe von Kriegstraumata an die nächsten Generationen.
Von 2013 – 2024 forschte sie privat an der Wirkung von Akupunktur, Wet Needling, Dry Needling und Elektroakupunktur mit Prof. Dr. Florian Pfab (u.a. Leiter der Medizinischen Abteilung des
Fußball-Bundesliga Verein Eintracht Frankfurt) im Zusammenhang mit Traumafolgestörung, Erstarrungsphänomenen und chronischen Schmerz.
Sie hat mit Fascial Flow als eine eigene Methode auf Basis der Faszien entwickelt, die u.a. ein Umlernen der veränderten Reizverarbeitung bei Traumafolgestörungen ermöglicht. Der Ansatz nutzt den Körper als ultimative Ressource um die Beschwerden bei komplexe Traumafolgestörungen, Dissoziative Phänomene, Erstarrungsphänomene und chronischen Schmerz zu bessern. Ein Modul ist Fascial Flow Training als eine neue Form von Tanztherapie (siehe Termine Fascial Flow Training) Außerdem hat Pouget Protokolle für Elektroakupunktur mit 8 / 16 Nadeln entwickelt ( ua. periphere Stimulation bringt das „mapping“ wieder ins Gehirn, „umstimmen“ des alten Parasympathikus und Zepter aus der Hand nehmen, shutdown discharge, Anstoß zu kontrolliertem strukturellem Rückbau).
Neurodiversität: Gehirnentwicklung – Zwei Hirnhemisphären – Persönlichkeitserleben:
“Wir Menschen sind Säugetiere, und kommen anders als sog. Nestflüchter unfertig, nicht alleine überlebensfähig auf die Welt. Unser Organismus, Gehirn, Nervensystem muss sich erst noch viele jahrelang entwickeln, bis wir alleine und unabhängig für uns sorgen, uns überhaupt alleine am Leben erhalten können. Nun wachsen wir alle eben nicht unter den selben Lebens- und Umweltbedingungen auf, dadurch können wir auch gar nicht das gleiche Gehirn haben, denn Gehirn, Nervensystem, der gesamter Organismus adaptieren an die Lebensumstände ,unter denen wir aufwachsen. Es gibt nicht zwei Personen mit einem identischen Gehirn! Überhaupt haben wir auch garnicht ein Gehirn, sondern zwei Gehirnhälften. Wir haben nicht nur einen Hippocampus, oder Amygdala, sondern jeweils zwei, .aber besitzen nur ein Sprachszentrum. Bein den meisten Mensen ist das Sprachzentrum in dr linken Hirnhemisphäre. Unser Hirnhemisphären sind also auch gar nicht gleich. Und Hinhemisphären können sehr individuell zusammenwirken und das Persönlichkeitserleben beeinflussen. Mich hat in diesem Zusammenhang der Austausch mit Fredric Schiffer sehr in meinen eigenen Forschungen und Theorien bestärkt, auch das ich unveröffentlichte Studien von ihm einsehen durfte war eine wertvolle Bestätigung und Hilfe für mich.”
Fredric Schiffer, Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School, USA forscht seit sehr langem an der Rolle unserer linken oder rechte Hirnhemisphäre bei der Festlegung der Persönlichkeit und der Manifestation und Verschlimmerung psychischer Probleme, aufgrund von Kindheitstraumata; am Zusammenwirken der Hirnhemisphären und Persönlichkeitserleben. Seine bekanntesten Forschungen beziehen sich auf die emotionalen Beeinflussung des Gehirns durch laterarilsierende Brillen. Hierzu benutzt er spezielle Brillen, die den optischen Zugang der Augen auf jeweils eine Gehirnhälfte beschränken. David Grant entwickelte auf u.a. Basis seiner Studien daraus (One Eyed) Brainspotting.
(Eine Studie mit laterarilsierenden Brillen ist hier verlinkt: https://akademie-traumatherapie.de/wp-content/uploads/2016/09/Paper-Frederic-Schiffer.pdf )
Ein älterer persönlicher Kommentar von Fredric Schiffer über Yvonne Pouget Forschungen und Fascial FLow in den Anfangsjahren:
“ I think the work you are doing is amazing. Unfortunately, it may not lend itself to something that can be sold to the medical community. One factor is that you are a very special ingredient and your skill and competence cannot be transferred to very many others. Also the procedure cannot be easily marketed because of the time required and the touching aspect. It is easier to dispense pills or have a yoga class with 30 people. Still, you will probably build an exciting reputation and clinical practice even without acceptance by the wider therapeutic community.“
Publications:
Schiffer F. Of two minds: the revolutionary science of dual-brain psychology. New York: The Free Press, 1998.
Identità – Pellegrinaggio all‘ amore
Identität – Wallfahrt für die Liebe.
Die poetische Übersetzung der ursprünglichen Bedeutung einer Pizzica Tarantella.
Eine Auseinandersetzung mit der Weitergabe von Kriegstraumata an die nächsten Generationen in Form eines rituellen Theaterlabors.
Ein Tanztheater von Yvonne Pouget.
Mit: Pino de Vittorio
Aufzeichnung der Premiere: 29. Oktober 2009
Für ihre Produktion „Identità – Pellegrinaggio all ́amore“ konnte Yvonne Pouget eine er- lesene Besetzung aus international renommierten Künstlern unterschiedlicher Sparten gewinnen. Gemeinsam mit der Bildhauerin Hélène Yousse (Spanien), dem Sänger und Schauspieler Pino De Vittorio (Italien), dem Chitarra-Battente-Virtuosen Marcello Vitale (Italien), der Tänzerin Katharina Neuweg und dem Tänzer Damien Liger entführt sie ihr Publikum in eine berauschende Welt der Sinnlichkeit. In eine tiefgründig-geheimnisvolle Theaterwelt in der die Seele Süditaliens atmet, in der logisches Verstehen überflüssig ist, wo der Klang zur Gebärde und die Aufführung zu einem Raum wird, in den das Publikum eintritt und spürt.
Inhaltlich setzte Pouget dabei die Erforschung ihrer zwei Hauptthemen fort: Die Möglichkeit eines erfüllten (Über)Lebens unter den erschwerten Bedingungen von Gewalterfahrung, Trauma und Tod.
Grundlage von „Identità – Pellegrinaggio all’ amore“ ist das komplexe Thema der Weitergabe von Kriegstraumata an die nächsten Generationen. Zur Umsetzung für ihr „rituelles Theaterlabor zur methaphysischen Wunscherfüllung und Reinigung“ wählt die Choreographin die ursprüngliche Bedeutung einer Pizzica Tarantella, die sie von einem individuellen Schicksal auf eine ganze Generation ausweitet.
Als allegorische Personifizierung einer kriegstraumatisierten Seele, erschafft Pouget als Ausgangs- punkt ihrer Inszenierung die Figur der ‚Fanciulla’ – die „Tarantata“ der Wallfahrt für die Liebe. Pouget versteht die ‚Fanciulla’ als „methaphysische Stellvertreterin“ der kriegsgeschädigten Menschen in der Generation ihrer Großeltern und Eltern. In dieser Stellvertreterin verdichtet Pouget die lebenslange Sprachlosigkeit und das Abspalten-müssen einer verstummten Generation.
Hinweis: ©all copyrights: yvonne pouget; die auch auszugsweise Vervielfältigung und Verbreitung dieser im Sinne des deutschen Urhebergesetzes (UrhG) geschützten Texte, Workshopsskripte und Workshopkonzepte auf diesen Seiten, auch auszugsweise, sind ohne die schriftliche Einwilligung der Urheberin verboten.
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